Busprojekt #saytheirnames – Erinnerung an Todesopfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Jena

Presseinformation

Sehr geehrte Damen und Herren,

in innovativer Art und Weise erinnert seit Anfang Februar dieses Jahres ein Linienbus an über 200 Todesopfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt seit 1990 in der Bundesrepublik, die durch zivilgesellschaftliche Initiativen benannt werden.

Unter dem weltweit bekannten Hashtag #saytheirnames sind die Namen der Ermordeten umlaufend auf dem Bus zu lesen. Damit soll ein temporärer Erinnerungs- und Auseinandersetzungsort geschaffen werden, damit die Menschen und ihre Schicksale in der Öffentlichkeit nicht in Vergessenheit geraten. Die Menge der Namen verdeutlicht dabei die gewaltvollen und tödlichen Konsequenzen von menschenverachtenden Einstellungen und Handlungen. Das Projekt soll daher auch zur Auseinandersetzung mit rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt anregen. Speziell in der Öffentlichkeit sehen sich Betroffene rechter Gewalt verschiedenen diskriminierenden Situationen ausgesetzt, auch der ÖPNV kann ein solcher Angstraum sein.

Mit dem Appell „Steig ein und mach dich stark gegen Rassismus und Antisemitismus, für Vielfalt und Miteinander!“ sind alle Menschen der Stadt Jena aufgerufen, sich für eine lebenswerte Gesellschaft für alle einzusetzen, die diese Werte teilen. Dafür treten auch die Projektbeteiligten im Rahmen ihrer Arbeit ein.

Der thematisch gestaltete Bus wird für ein Jahr auf wechselnden Buslinien im Stadtbild von Jena verkehren. Im Innenraum des Busses machen Plakate auf das Anliegen des Projektes aufmerksam und geben Handlungsempfehlungen im Umgang mit rechten, rassistischen und antisemitischen Angriffen.

Das Projekt entstand auf Initiative der Lokalen Partnerschaft für Demokratie Jena in Kooperation mit KoKont, ezra – der Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, dem Migrations- und Integrationsbeirat Jena, MigraNetz Thüringen e.V., Ansole e.V., dem Fachdienst für Migration und Integration Jena, der Jungen Gemeinde Stadtmitte, der Antidiskriminierungsstelle der Stadt Jena und mit Unterstützung des Oberbürgermeisters Dr. Thomas Nitzsche.

Weitere Informationen auf der Projektwebseite.

Schreibe einen Kommentar